Am 28. September 2024 wurde der Bielersee nicht nur von den Wellen des Wassers getragen, sondern auch von den Wellen der Inklusion und Gemeinschaft. Die Behindertenseelsorge Zürich hatte zu einer besonderen Schifffahrt eingeladen, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbrachte, um einen Tag der Verbundenheit und des gelebten Glaubens zu erleben.
Ein Tag der Verbundenheit
62 Menschen – Teilnehmende mit und ohne Behinderung – versammelten sich am Zürcher Carbahnhof und machten sich voller Vorfreude auf den Weg. Die Begrüssungen und Umarmungen sorgten sofort für eine herzliche Atmosphäre. Unter den Gästen waren auch der Synodalrat Andreas Kopp und Frank Ortolf, Bereichsleiter für Ökumene, Jugend und Gesundheit, sowie viele Unterstützer aus dem Förderverein der Behindertenseelsorge. Schon hier zeigte sich: Diese Schifffahrt war mehr als nur eine Reise. Sie war ein Symbol für gelebte Inklusion, ein Raum für Begegnungen ohne Barrieren.
Premiere auf dem Wasser
Der Höhepunkt des Tages war die Eucharistiefeier, die von Bischof Joseph Maria Bonnemain und Pfarrer Beat Auer auf dem Schiff zelebriert wurde. Es war das erste Mal, dass der Bischof einen Gottesdienst auf einem fahrenden Schiff feierte. In seiner Ansprache ermutigte er die Anwesenden mit den Worten: «Wer Gutes tut, ist ein guter Mensch» und rief zu einem Zusammenhalt auf, der über alle Unterschiede hinweggeht. Diese Worte hallten nicht nur in der Luft des Bielersees, sondern berührten auch die Herzen der Menschen an Bord.
Musik und Gemeinschaft
Ein weiterer unvergesslicher Moment war die musikalische Begleitung, die den Tag mit Leben füllte. Christina Lang, Daniel Buri und die Flötistinnen Iris Huber und Daniela Ziswiler, allesamt Musiker mit Einschränkungen, sorgten mit ihren Darbietungen für eine Atmosphäre, die die Gemeinschaft noch enger zusammenbrachte. Die Teilnehmenden beteiligten sich aktiv an der Feier: Sie lasen Fürbitten, trugen Geschichten vor und zeigten Bilder, die die Bedeutung des Moments noch unterstrichen. Besonders emotional wurde es, als Bischof Bonnemain die Hostien direkt an den Tischen verteilte, begleitet von Christina Langs Gesang. Ein Moment, der den Geist der Inklusion fühlbar machte.
Inklusion, die verbindet
Diese Schifffahrt war weit mehr als ein Ausflug – sie war ein echtes Beispiel dafür, wie Inklusion gelebt werden kann. Menschen, die verschiedene Fähigkeiten mitbrachten, teilten nicht nur den Raum, sondern erlebten denselben Moment miteinander. In dieser Gemeinschaft gab es keine Barrieren – nur Herz, Glaube und das Miteinander.
Die Reise auf dem Bielersee hat einmal mehr gezeigt, wie viel möglich ist, wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen und Barrieren in unseren Köpfen und Herzen überwinden. Es war ein Tag, der die wahre Bedeutung von Inklusion und Gemeinschaft sichtbar und erlebbar machte – und wir freuen uns, solche Momente weiterhin mit euch zu teilen.
